Ergotherapie

Ergotherapie geht davon aus, dass Tätigsein ein menschliches Grundbedürfnis ist und dass gezielt eingesetzte Tätigkeiten
eine therapeutische Wirkung haben.

„Ergo“ ist griechisch und bedeutet „Tun“.

In der Pädiatrie (Kinderheilkunde) unterstützt Ergotherapie Kinder, die im Alltag besonders gefordert sind, dabei, eigene
Ziele zu erreichen, wie z.B.

  • schneller mit den Hausaufgaben fertig werden
  • beim Turnen mitmachen können
  • eigene Vorstellungen beim Malen umsetzen können
  • mit anderen Kindern mitspielen, etc.

Manche Dinge werden auch von den Kindern erwartet, wie z.B.

  • Radfahren, wenn es gleichaltrige Kinder können
  • die Anforderungen bei der Schuleinschreibung bewältigen
  • sich auch mal alleine beschäftigen können
  • im Kindergarten mit anderen Kindern spielen
  • in der Schule konzentriert arbeiten und wichtige Informationen mit nach Hause bringen
  • einen Stift sicher führen und leserlich schreiben
  • alltägliche Anforderungen wie Körperpflege, Anziehen oder Essen altersentsprechend selbständig erledigen, etc.

Welche Kinder werden häufig vom Kinderarzt zur Ergotherapie überwiesen?
Kinder, die…

  • häufig stolpern oder hinfallen, ungeschickt in ihrer Bewegungskoordination sind
    schlaff oder kraftlos wirken
  • Probleme mit dem Balancieren, Springen oder Ball spielen haben
  • nicht gerne malen, basteln oder Mühe mit dem Schreiben haben
  • die eine unklare Händigkeit zeigen
  • nicht schaukeln oder rutschen wollen oder Angst vor schon geringer Höhe zeigen
  • bestimmte Materialien wie Knete, Sand oder Kleister nicht berühren möchten
  • sich schnell ablenken lassen, nicht still sitzen können, nicht zuhören können
  • sich auch nicht für kurze Zeit selbständig beschäftigen können
  • impulsiv oder aggressiv sind, eine geringe Frustrationstoleranz zeigen
  • sehr ängstlich sind und sich wenig zutrauen
  • häufig Grenzen und Regeln ausreizen
  • deutliche Schwierigkeiten bei altersentsprechenden Spielen mit wie Memory oder Puzzles haben

Oben beschriebene Auffälligkeiten können im Zusammenhang mit folgenden Diagnosen auftreten:

  • Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen (UEMF), dazu gehören Störungen der
  • Fein- oder Grafomotorik, entwicklungsbedingte Koordinationsstörungen, Entwicklungsdyspraxie
  • Umschriebene Entwicklungsstörung der visuellen Wahrnehmung
  • andere Störungen der Wahrnehmungsverarbeitung (vestibulär, taktil, propriozeptiv, auditiv)
  • umschriebene Entwicklungsstörungen der schulischen Leistungen
  • Autismus-Spektrum-Störung (ASS)
  • Aufmerksamkeit-Defizit und Hyperaktivitäts-Syndrom (AD(H)S)
  • angeborene Behinderungen wie Trisomie 21 etc.